Es ist der Tag nach meiner Wanderung durch San Francisco und mir tun immer noch die Füße weh. Es herrscht strahlender Sonnenschein und es steht ein Sonntagsausflug an die kalifornische Westküste an. Der eigentliche Plan war es, mich auszuruhen, die Landschaft zu genießen und sich nebenbei ein Bisschen die Zeit mit Geocaching zu vertreiben. Wenn einen dann aber mal das Jagdfieber gepackt hat, kann aus einem Zeitvertreib eine kleine Wanderung werden.
Als Ziel für meinen Sonntagsauflug habe ich Bodega Bay auserwählt. Von meinem Hotel in Petaluma dauert die Fahrt Richtung Westen etwa eine Stunde. So fahre ich vorbei an kleineren Farmen, durch eine liebevoll geschwungene Hügellandschafft. Auf Grund der Jahreszeit, es ist Winter, steht die Sonne etwas tiefer und es ist mit maximal 10 °C an diesem Tag nicht besonders warm.
Bodega Bay – ein geschichtsträchtiger Ort und beliebte Filmkulisse
Bodega Bay liegt im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien in der Region Sonoma County. Die von einer Landzunge umschlungene Bucht wurde 1775 von einem Spanier namens Juan Francisco de la Bodega y Quadra entdeckt und wurde zu dieser Zeit von Miwok- und Pomo-Indianern bewohnt. 1809 errichteten russische Pelzjäger einen ersten Stützpunkt, welcher später zu einem wichtigen Landhafen des 30 km nördlich gelegenen russischen Handelsposten Fort Ross wurde, in dessen Richtung mich der Abschluss meines Ausfluges führt. Volkspolitisch interessant wurde es 1950 als dort der Bau eines Atomkraftwerkes verhindert wurde. Eine für mich günstige Fügung, da ich diesen schönen Ort sonst wohl nicht hätte besuchen können. In der Zeit danach wird der Ort immer wieder für Drehaufnahmen von Kinofilmen aufgesucht. So zum Beispiel Alfred Hitchcocks Spielfilm „Die Vögel“ von 1963 oder „The Fog – Nebel des Grauens“ von 1980.
Eindrucksvolle Küstenlandschaft und Heimat imposanter Tiere
Ich hatte bei strahlendem Sonnenschein keinen Nebel zu befürchten. Lediglich der Wind machte deutlich, dass ich mich an der Küste befinde. Neben der tollen Küstenlandschaft mit hohen Klippen und Felsvorsprüngen sind es die Tiere, welche Besucher in die Gegend locken. So ist es zum einen der Pelikan, der sich hier heimisch fühlt und zum anderen die jährlichen Walwanderungen, die Besucher anziehen. Pelikane haben mich nur von Wappen oder als Kunstschnitzereien begrüßt, dafür war es einfach die falsche Jahreszeit. Die Hoffnung Wale zu sehen flammte jedoch kurz auf, als ich auf eine Gruppe Wale Watcher getroffen bin. Leider hatte ich auch da kein Glück. Aber immerhin konnte ich einen Blick auf einen Seelöwen werfen, der es sich gerade auf einem Felsen in der Brandung gemütlich gemacht hatte.
Für einen Spaziergang in der Sonne mit überragendem Ausblick auf den pazifischen Ozean, die Küstenlandschaft und über die gesamte Bucht bietet sich die kleine grüne Landzunge Bodega Head an. Vom Parkplatz Bodega Bay Trailhead führt ein geschotterter Rundweg mit vielen Infotafeln einmal um die Spitze der Halbinsel herum. Dabei erfährt man auch einiges über Flora und Fauna der Gegend, sowie viel geschichtliches. Für meinen Zeitvertreib, dem Geocaching, ein ideales Jagdrevier mit immerhin acht Geocaches auf einer Runde von knapp 6 km. Zwischendurch verabschieden wir uns dann gleich noch von Hedwig, einem Trackable. Jeder, der auch gerne mal diese Runde nachlaufen möchte, kann sich bei Outdooractive über meine gelaufene Route informieren. Alle Geo-Daten für die moderne Schatzsuche gibt es auf geocaching.com.
Nach einer erfolgreichen Schatzsuche mache ich noch einen kurzen Abstecher hinunter ans Wasser. Vom Parkplatz führt eine kleine Behelfstreppe herab und ich widme mich noch einige Minuten dem Meer.
„Sunset Boulders“ – mein letztes Etappenziel für heute
Auf der Jagd nach weiteren Geocaches und dem Wunsch noch etwas Landschaft zu sehen, fahre ich den Coast Highway 1 Richtung Norden zum Russian River. Im Sonoma Coast State Park ist eine kleine Felsformation „Sunset Boulders“ das letzte Etappenziel für den heutigen Tag. Mit einem erfolgreichen letzten Fund und bald 10 km Fußmarsch quer durchs Gelände trete ich die Rückreise an. Ein paar letzte Stopps noch am Highway um das Panorama festzuhalten und die Klippenfischer zu bestaunen, dann geht es endgültig zurück ins Hotel.
Alles in allem ist die Gegend nördlich von San Francisco die ideale Ausflugsregion, für alle, die gerne imposante Stadtrundgänge und grandiose Landschaften in einem Urlaub vereinen möchten. Wart ihr auch schon mal in der Gegend und habt noch „Geheimtipps“ die ihr gerne teilen möchtet? Dann raus damit.





