Schweden See Sonnenuntergang

Ein Sommer in Schweden – Teil 1: On the Road

„Den Sommer in Schweden verbringen“ – dass klingt für den einen nach Klischee, für Andere ist es der Sehnsuchtsort schlecht hin. Auch wir verbringen die Sommer regelmäßig in Schweden. Doch Schweden ist nicht gleich Schweden. Wie in jedem Land gibt es von Ost nach West, von Nord nach Süd so viel Unterschiedliches zu entdecken.

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Nachdem wir Jahrzehnte lang immer im weit bekannten Småland unterwegs waren, hat es uns diesmal in den Westen von Südschweden gezogen. Südschweden, dass ist etwa der südliche Zipfel, der unterhalb von Norwegen noch Richtung Süden ragt und im Norden durch die beiden größten Seen des Landes begrenzt wird. Dort lebt auch der Großteil der schwedischen Bevölkerung.

In unserem etwa einwöchigen Aufenthalt haben wir uns rund um den Ort Lilla Edet, zwischen Göteborg und Trollhättan (am Vänern) entlang der E45 aufgehalten. Leider war die Zeit viel zu kurz. Dennoch konnten wir die Zeit mit klassischen Schwedenausflügen, wie einem Besuch in Göteborg, dem Elchpark oder etwas Zeit am See verbringen.

Wenn ihr auch eine Reise nach Schweden plant, dann haben wir ein paar Tipps und Ideen für die euch parat. Wir, dass sind Mama Susan, Papa Christian und unseren beiden Kleinen im Alter von 1,5 und 3 Jahren.

Teil 1: Die An- uns Abreise

Jeder Urlaub beginnt mit der Anreise und die findet in nach Schweden üblicherweise mit dem Auto statt. Aus Deutschland kommend, werdet ihr dann zwangsläufig mit der Fähre fahren, außer ihr nehmt die Öresundbrücke zwischen Koppenhagen und Malmö.

Egal wo ihr entlang fahrt, so eine Schwedenreise wird schnell zum Roadtrip. Wir hatten aus Süddeutschland etwa 1.300 km pro Strecke hinter uns zu bringen. Das ist im Grunde noch nicht einmal weit, wenn man bedenkt, dass wir in Schweden nur knapp 150 km gefahren sind. Wer noch weiter nach Norden möchte kann die Strecke schnell verdoppeln.

Die Etappenplanung

Wie plane ich also meine Fahrt am besten ein? Als erstes überlegt ihr euch mal, wer alles im Auto sitzt und wie lange ihr am Stück fahren könnt oder wollt.

Wir hatten zum Beispiel zwei Kleinkinder an Board. Unsere Kinder sind zwar lange Autofahrten gewohnt, aber auch das muss man nicht ausreizen. So haben wir zum Beispiel so geplant, dass wir unsere Zwischenunterkunft noch vor dem Abendessen erreichen können. Auch solltet ihr genug Pausen für ausreichend Bewegung einplanen.

In Summe haben wir also zwei Reisetage pro Richtung eingeplant. In unserem speziellen Fall kam noch hinzu, dass wir auf der Hinfahrt Freunde besucht haben, weshalb wir auf insgesamt fünf Reisetage gekommen sind.

Zwischenstopp mit Übernachtung

Jetzt hat nicht jeder Freunde oder Familie auf der Reiseroute, um dort einen Übernachtungsstopp einzuplanen. Braucht ihr auch nicht. Es gibt unzählige Übernachtungsmöglichkeiten für alle Budgets und Vorlieben. Wir nutzen am liebsten eine der in ganz Deutschland flächendeckend verfügbaren Deutschen Jugendherbergen (DJH). Der Vorteil als Familie ist, dass man dort Kinderreisebetten und Hochstühle gestellt bekommt und die Unterkünfte auf den Besuch von Familien mit Kindern eingestellt sind. Zugegeben, die Ausstattung ist sehr einfach, aber der Preis üblicherweise auch. Zudem bekommt ihr ein Frühstück und Abendessen deutlich günstiger als im Restaurant. Auch für die Kinder ist es oft ein Highlight an einem Doppelstock-Bett herum zu klettern. „In Teil 2: Die Unterkunft“ gehen wir näher auf die einzelnen Häuser ein.

Die Fähre

Fähre Egal ob mit oder ohne Übernachtung, kommt ihr früher oder später an einen Hafen. Bei der Auswahl der Fähre spielt neben eurer Hauptreiseroute auch das Budget eine Rolle. Je frequentierter die Route, desto teurer wird die Überfahrt.

Aus der Mitte Deutschlands nutzen sehr viele Urlauber die sogenannte Vogelfluglinie von Puttgarden auf Fehmarn nach Rødby in Dänemark und weiter über Helsingør und Helsingborg. Auf dieser Route seid ihr mit Abstand am schnellsten. Die erste Überfahrt dauert ca. 45 Minuten, der zweite Teil dann nur noch 20 Minuten. Bei der kurzen Überfahrt mit ein- und aussteigen hat das Ganze mehr etwas von einer Pendler-Fähre. Durch Dänemark braucht ihr dazwischen ca. 2h.

Weiter Richtung Osten habt ihr dann die Wahl zwischen Travemünde bei Lübeck, Warnemünde bei Rostock und Sassnitz auf Rügen. Als Zielhäfen stehen z.B. Gedser in Dänemark und Trelleborg in Schweden zur Verfügung. Die Überfahrt Rostock-Gedser dauert dabei ca. 2h wohingegen ihr für Rostock-Trelleborg ca. 6h einplanen müsst.

Wir haben uns weiter westlich, bzw. Richtung Norden orientiert. Von Kiel fährt z.B. eine Fähre nach Göteborg. Da seid ihr dann entspannte 14,5 h unterwegs. Die Überfahrt gleicht dann eher einer Kreuzfahrt, was sich auch im Preis wiederspiegelt. Unsere Fahrt von Grenaa (Dänemark) nach Varberg (Schweden) hat 4,5 h gedauert. Etwas schneller geht es ganz im Norden von Frederikshaven (Dänemark) nach Göteborg (Schweden) in 3,5 h. Diese Route war aber zu unserem Buchungszeitpunkt etwa 100 € teurer.

Auf der Fähre solltet ihr euch überlegen, ob eine Kabine sinnvoll ist. Bei Tagfahrten sind diese deutlich günstiger, als bei Nacht. Dort könnt ihr dann entspannt mal die Beine lang machen, duschen, oder einfach nur ein paar Sachen abstellen. Die Sitzplätze in den Aufenthaltsräumen sind sehr schnell vergeben. Es macht definitiv keinen Spaß mit Sack und Pack nach einem Platz zu suchen.

Insgesamt solltet ihr euch mit dem Thema Fähre so früh wie möglich beschäftigen, da ihr hier viel Geld bei der Buchung sparen könnt. Für eine Übersicht der Preise und Routen gibt es mittlerweile auch ein Vergleichsportal, welche ihr bei einer schnellen Sucheingabe im Netz findet.

Routenauswahl

Neben dem Faktor Fahrtzeit und Fähre spielen natürlich auch die Gesamtkilometer eine Rolle. Bei uns waren es wie gesagt 1300 km für die einfache Strecke. Die meisten PKWs müssen dafür mindestens zweimal tanken. Bei E-Autos kommt noch die Ladezeit hinzu.

Informiert euch unbedingt vorab nach den aktuellen Kraftstoffpreisen in Dänemark und Schweden. In Schweden zum Beispiel war Diesel ca. 40 Cent und Benzin ca. 20 Cent teurer pro Liter. Dazu kommt, dass im Ausland Diesel oft teurer ist als Benzin. Das sind wir hierzulande nicht gewohnt. In Schweden war Diesel 2018 ca. 15 – 20 Cent teurer als Benzin. 2019 überraschender Weise ein paar Cent günstiger.

Wenn ihr alle Kosten und Zeiten im Blick behalten wollt, macht euch am besten eine Tabelle und tragt jeden Reiseabschnitt dort ein. Vergesst aber nicht die Kosten für die Übernachtung. Hier lohnt sich ein Vergleich mit einer Nachtfähre. Damit könnt ihr viel Zeit sparen. Am Ende solltet ihr ca. 2 bis 3 Routen vergleichen. Die Abweichungen liegen schnell bei 100 – 200 € und mehreren Stunden Reisezeit.

Essen und Trinken

Wichtig bei langen Fahrten, dass wisst ihr sicher, sind ausreichend Essen und Getränke. Ihr seid wahrscheinlich mindestens einen ganzen Tag unterwegs. Also plant großzügig. Insgesamt plant ihr für die normalen Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Abendbrot), für die Fahrt an sich mit Snacks, für die Fähre und für die Ankunft vor Ort, da ihr möglicherweise nicht sofort einkaufen könnt.

Trinken

Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr sinkt die Leistungsfähigkeit. Um dem entgegen zu wirken, hat jeder seine eigene Strategie. Bei mir als Hauptfahrer geht nichts über meinen 16OZ Klean Kanteen Kaffeebecher. Der knappe halbe Liter Kaffee wird über viele Stunden warm gehalten und steht immer griffbereit im Getränkehalter. Dazu habe ich zum Beispiel noch eine 800ml Edelstahl-Trinkflasche, meist mit Wasser, Saft oder Tee, für den Durst unterwegs oder alternativ als isolierte Flasche für warmen Tee. Die gleiche Trinkflasche gibt es dann auch noch einmal für den Beifahrer.

Der Vorteil bei individuellen Flaschen ist, dass jeder nach seinem Geschmack und Bedarf versorgt werden kann. Auch beim Verlassen des Fahrzeuges kann jeder seine Flasche in der Getränkehalterung, im Rucksack oder an der Trageöse mitnehmen. Dabei sparen wir uns auch das lästige sammeln von PET-Flaschen. Daher sind bei uns große PET-Flaschen eher die Ausnahme. Da auch in unserem Alltag jeder seine eigene Flasche hat, haben wir uns an das Handling mit den Flaschen gewöhnt.

Bei den Kindern setzen wir auf das Modell von Eddy Kids von Camelbak. Leider ist diese Flasche nicht aus Edelstahl. Die Kinderflaschen von Camelbak sind jedoch denen von Klean Kanteen in der Nutzung deutlich im Vorteil. Durch das nahezu auslaufsichere Trinksystem können auch Kleinkinder auf der Rückbank ihre Flasche haben, ohne dass danach gleich das ganze Auto unter Wasser steht.

Insgesamt sollte jeder seine Flasche haben, welche auch in allen anderen Lebenssituationen genutzt wird. Wir als Eltern können zudem auch besser kontrollieren, ob genug getrunken wurde.

Essen

Beim Thema Essen hatten wir bereits angesprochen, dass hier für viele Mahlzeiten geplant werden muss. Neben dem klassisch geschmierten Brötchen und einer Packung Würstchen sind unsere Dosen gefüllt mit geschnittenem Obst und Gemüse zu einem stetigen Begleiter geworden.

Wie auch bei anderen Herstellern erhältlich, nutzen wir Lunchboxen mit Unterteilung von Sistema. Neben der räumlichen Unterteilung gibt es verschiedene Einsätze, welche individuell befüllt werden können. So wird der Joghurtbecher gerne auch für die Nussmischung genutzt. Nimmt man den Einsatz für das belegte Brot heraus, passt sogar je nach Ausführung ein ungeschnittener Apfel hinein.

Auf diese Weise ist es möglich für ausreichend Abwechslung bei den Snacks zu sorgen, ohne haufenweise Dosen mitnehmen zu müssen. Am Ende passt alles bequem in eine Kühltasche, welche im Innenraum Platz findet. Und nach der Reise nutzen die Kinder die Lunchbox einfach im Kindergarten oder beim nächsten Ausflug.

Insgesamt sollte das Essen und Trinken schnell greifbar sein. Auch eine kleine Tüte Gummibärchen kann helfen die Stimmung auf einer langen Fahrt anzuheben. Am Ende der langen Fahrt wartet dann das ersehnte Ferienhaus, oder wie bei uns ein typisch schwedisches Sommercafé mit Hostel. Welche Unterkünfte wir für unsere Reise ausgewählt haben, wie diese Ausgestattet sind und welche besonderen Highlights diese zu bieten haben, erfahrt ihr in Teil 2 unserer kleinen Schweden-Serie.

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2 Kommentare

  1. Danke für den tollen Beitrag!
    Für mich geht’s im Sommer auch Richtung Norden. Aktuell hänge ich an der Routenoptimierung 😉
    Ich würde mir eine Fähre von Deutschland nach Tromso wünschen 😉 Aber es wird die Verbindung Travemünde-Trelleborg. Dann sehe ich immerhin etwas von Schweden 🙂
    Grüße aus dem südlichsten Eck Deutschlands 🙂

    1. Hallo Ricarda,

      Vielen Dank für deinen Beitrag. Wir wünschen dir viel Spaß bei der Reiseplanung und hab ein tolle Zeit in Schweden.

      Gruß

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