Wer nach Schweden fährt, der braucht vor Ort auch eine Unterkunft. Schweden ist untrennbar mit Naturerlebnissen verbunden. Ideal sind daher Camping, Ferienhäuser oder eben einfache Hostel, wie wir sie ausprobiert haben.
Für den typischen Schwedenurlaub gibt es im Grunde zwei Typen von Unterkünften, welche ihr am häufigsten antreffen werdet. Zum einen gibt es sehr viele Camper, welche das Land mobil erkunden und mit ihren Wohnmobilen von Ort zu Ort fahren. Beim Thema Camping kommt noch erleichternd hinzu, dass ihr in der Natur an fast jedem Ort für eine Nacht bleiben dürft. Auch mit dem Wohnmobil ist so ein lauschiger Abend am See kein Problem. Ihr müsst nur unbedingt darauf achten, euren Müll wieder mitzunehmen.
*Werbung durch Produktplatzierung auf Grund der Nennung von Marken. Die genannten Unterkünfte hatten keinen Einfluss auf den Beitrag und haben auch erst nachträglich von unserem Reisebericht erfahren. Weitere Informationen zu Werbehinweisen findet ihr hier.
Alternativ zum Camping kennt jeder das klassische Schwedenhaus in roter oder gelber Farbe. Da Schweden gerade bei uns Deutschen ein sehr beliebtes Urlaubsziel ist, sind die Ferienhäuser auch entsprechend teuer. Als günstige Alternative haben wir uns diesmal für ein Hostel entschieden. Unsere drei Unterkünfte bei dieser Schwedenreise waren ein Hostel in Schweden und jeweils die Jugendherberge in Deutschland, welche wir euch hier gerne vorstellen möchten.
Erster Halt Schleswig
Wie bereits in Teil 1 beim Thema Anreise erwähnt, bevorzugen wir gerade in Deutschland eine der zahlreichen Jugendherbergen für einen kurzen Stopp. Auf der Hinfahrt haben wir uns für die DJH Schleswig an der Ostseeförde Schlei entschieden. Der Hauptgrund war die strategisch günstige Lage auf unserer Reiseroute nach Dänemark zur Fähre.
Die Jugendherberge selbst liegt sehr schön oberhalb des Stadtzentrums direkt an einem Park. Von dort aus kommt man in ein paar Minuten zu Fuß hinunter direkt ans Wasser und am Wasser entlang ins Stadtzentrum von Schleswig. Durch die Lage auf dem Berg und etwas abseits der Hauptrouten war es sehr ruhig. Es gibt ein paar Parkplätze auf dem Gelände und ansonsten sind ausreichend Stellflächen auf der Straße vorhanden.
Auf dem Gelände der DJH Schleswig gibt es zahlreiche Picknickbänke. Diese liegen etwas versteckt hinter Hecken und es gibt die Möglichkeit zu Grillen. Ein wehrmutstropfen gibt es dann leider doch. Wir haben für die Kinder keinen Spielplatz in direkter Umgebung gefunden. Nur ein Schulgelände und ein Park mit viel Freifläche. Den Kindern war es egal. Die haben den Platz zum Toben und Rennen genutzt.
In der Jugendherberge haben wir als Familien den Vorteil immer ein Familienzimmer zu bekommen und sind somit für uns. Für Kleinkinder wurden Reisebetten bereitgestellt. Die Erwachsenen durften Ihr Bett selbst beziehen. Wichtig für eure Reiseplanung: Klärt vorher, ob es zum Reisebett auch Bettwäsche für die Kleinen gibt. Dies ist nicht immer der Fall. Im Zimmer hatten wir noch ein Waschbecken, ideal zum Zähneputzen. Dusche und Toiletten waren auf dem Flur. Gut abgetrennt hat man aber nicht das Gefühl in einer Sportumkleide zu stehen. Ein Portrait der DJH Schleswig findet ihr hier als PDF.
Abendessen gab es für uns leider nicht. Dies konnte beim Buchungsprozess nicht mit ausgewählt werden und stand auch vor Ort nicht zur Verfügung. Dafür gibt es direkt unten im Ort einen super Pizza-Lieferservice, welcher auch einen Restaurantbereich zum Sitzen hat. Dort gibt es alles, was man zu satt werden braucht. Von Pizza über Burger und Pommes bis Salate sollte jeder etwas passendes finden.
Bevor es am nächsten Morgen weiter ging, hatten wir noch ein ausgiebiges Frühstück vom Buffet. Es war einfach, dennoch hat es an nichts wesentlichem gefehlt. Es gab Kaffee, Milch und Saft, Obst, Gemüse, Müsli, Wurst und Käse.
Jeder der schon einmal in einer Jugendherberge war, der weiß, dass es noch eine Besonderheit gibt. Egal wo, gibt es einen Tee, oder Saft, dessen Geschmacksrichtung nicht zuordenbar ist. Wirklich gut schmeckt dieser oft auch nicht. Dennoch hilft es diese merkwürdige Besonderheit positiv mit Urlaub zu verbinden und der Start in den Tag gelingt umso besser. Auf Wunsch könnt ihr euch noch ein Lunchpaket zusammenstellen und dann geht’s wieder auf die Piste.
Vårhaga Vandrarhem – Sommercafé und Hostel
Nach weiteren vielen Stunden im Auto und auf der Fähre haben wir uns unserem eigentlichen Ziel genähert. Unsere Unterkunft dem „Vårhaga Vandrarhem“. Durch unsere guten Erfahrungen mit den deutschen Jugendherbergen, haben wir uns überlegt, wir probieren mal eine Jugendherberge, bzw. ein Hostel in Schweden aus. Natürlich hat hier auch der Preis bei der Entscheidung geholfen, der etwa 50% unter denen der kurzfristigen Alternativen lag.
Wie in Schweden typisch, führt ein guter, quasi befestigter Schotterweg zu unserer Unterkunft. Wer diese Straßen nicht gewöhnt ist, wird wohl etwas zögerlich fahren, da diese in der Regel nur Platz für ein Auto, einige Schlaglöcher, enge Kurven und schlecht einsehbare Hügel haben. Nach kurzer Zeit fährt man dort aber, wie auf jeder anderen Straße auch. Auch dem Auto passiert normal nichts, außer, dass es staubig wird.
Das Sommercafé
Das Vårhage Sommercafé liegt direkt an einem kleinen See, südlich von Trollhättan. Auf dem Gelände befinden sich eine Badestelle und ein Bootsanleger für Paddelboote. Es gibt einen Kanuverleih, einen Beachvolleyball-Platz und eine Schaukel. Zum Café gehört eine Terrasse und vor der Terrasse gibt es einige Picknickbänke. Das Café hat erst Nachmittags geöffnet und versorgt auch Tagesgäste mit Kaffee, Kuchen, Eis und warmen Sandwiches. Somit ist die Versorgung am Abend erst mal gesichert.
Das Zimmer
Da wir Verwandte in der Nähe besucht haben, waren wir eigentlich nur zum Schlafen im Zimmer. Mehr wäre auch gar nicht möglich gewesen. Im Zimmer gab es zwei Doppelstockbetten, ein Einzelbett und eine Kommode. In der Mitte passgenau ein Läufer und das war`s dann auch mit Platz. Leider gab es vor Ort nicht die Möglichkeit Reisebetten für die Kinder zu bekommen. Daher mussten wir unser eigenes Reisebett mitbringen, welches genau in die Mitte des Zimmers gepasst hat. Auch Bettwäsche ist hier selbst mitzubringen. Diese beiden Faktoren sollten unbedingt beim Gepäck und Platz im Kofferraum berücksichtigt werden.
Das Bad
Ab diesem Punkt wird es spannend. Deutsche Jugendherbergen bieten doch einiges mehr an Annehmlichkeiten, als die allgemeine Stimmungslage meist vermuten lässt. So gibt es Bettwäsche, Reisebetten, ein Waschbecken im Zimmer und oft sogar ein Bad, welches maximal eine Tür weiter ist. In unserem Schwedischen Hostel war die nächste Tür hinterm Haus in einer eigenen Holzhütte.

Im Duschhäuschen gab es eine Dusche und ein großes Waschbecken. In der Beschreibung des Hostels wird hier erwähnt, dass der See so sauber ist, dass man ohnehin eher dort zum Waschen hingeht. Die Toiletten sind dann noch einmal ein Haus weiter am Hang gelegen. Immerhin mit Wasseranschluss. Der erste Blick ließ befürchten, dass es sich nur um ein Plumsklo handelt.
Insgesamt muss man aber sagen, dass trotz sehr rustikaler und naturnaher Gegebenheiten, die Anlagen ganz, gepflegt und voll funktionsfähig waren. Nachts ist auch alles beleuchtet und für echte Schwedenfans ist die Art der Ausstattung auch nichts Ungewöhnliches.
Hier schwingt jeden Tag ein bisschen Abenteuer mit und was gibt es schöneres, als auf dem Weg zur Morgentoilette aus der Tür zu treten und direkt auf einen von Wäldern umrahmten See zu blicken.
Essen und Trinken
Wie bereits erwähnt öffnet das Café erst am Nachmittag. Für die eigene Verpflegung wie Frühstück und Mittag steht eine von außen zugängliche, voll ausgestattete Küche zur Verfügung. In der Küche steht auch ein Tisch mit Stühlen. Somit ist man auch bei schlechtem Wetter gut aufgehoben. Im Außenbereich gibt es noch eine Grillstelle und ausreichend Picknickbänke, an denen ihr euch nach Lust und Laune selber versorgen könnt.
Auch wenn ein paar Tage im Sommercafé genug Abenteuer und Erholungsmöglichkeiten zu bieten haben, gibt es drum herum noch verschiedene Ausflugsziele. Vom Shoppingbummel in Göteborg bis zum Elchpark gibt im Umkreis einer guten Autostunde verschieden Ausflugsziele, welche die Tage nicht langweilig werden lassen. Mehr dazu erfahrt ihr in Teil 3 unserer Serie „Ein Sommer in Schweden“.
DJH Bad Fallingbostel
Irgendwann ist leider jeder Urlaub vorbei und es geht wieder zurück Richtung Heimat. Wir haben uns entschieden schon vor dem Frühstück loszufahren um die Achtuhr-Fähre in Varberg zu erreichen. Von dort aus ging es dann durch Dänemark, bis wir schließlich pünktlich zum Abendessen an der Jugendherberge in Bad Fallingbostel angekommen sind. Bad Fallingbostel ist ein schöner beschaulicher Ort in Niedersachsen. Auf Grund der günstigen Lage an der A7 und der Entfernung zu den Ostseehäfen hat sich diese DJH zu einer unserer Lieblingsstopps entwickelt.

Auf dem Gelände der DJH gibt es einen tollen großen Spielplatz und viel Freiraum für die Kinder. Da ist die lange Autofahrt schnell vergessen. Auch das große Familienzimmer hat sich im Vergleich zum Hostel die Tage davor, wie ein 5-Sterne-Hotel angefühlt. Wir hatten sehr viel Platz und das Bad war im Zimmer. Auch die Mitarbeiter waren sehr freundlich und am Essen gab es nichts auszusetzen. Lediglich die engen Zeitfenster für Frühstück und Abendbrot, lassen nicht viel Spielraum für ungeplante Verzögerungen. Aber auch da haben wir schon sehr gute Erfahrungen in Bad Fallingbostel machen dürfen und mit Absprache der Herbergsleitung wird auch dort eine Lösung gefunden.
Wenn die Kinder dann endlich im Bett sind, haben die Eltern noch etwas Zeit für einen Spaziergang im nahegelegenen Park. Wunderschön angelegt an einem kleinen Fluss lassen sich die Reisestrapazen so schnell vergessen.
Aber zurück nach Schweden. In Teil 3 wollen wir euch noch ein paar Ausflugsziele in der Region rund um unsere Unterkunft vorstellen.





