Der Neckarsteig führt mit seinen 127 km von Heidelberg nach Bad Wimpfen, einmal quer durch das Neckartal und den umliegenden Odenwald. Diesmal sind wir auf der 4. Etappe unterwegs. Dem Abschnitt zwischen Hirschhorn und Eberbach.
Neckarsteig oder Neckarweg
Wenn man es genau nimmt, sind wir den Neckarweg gelaufen. Der Neckarsteig geht bekannter Maßen von Heidelberg nach Bad Wimpfen flussaufwärts. Der Neckarweg führt offiziell von der Quelle zur Rheinmündung flussabwärts. Und da wir von Eberbach nach Hirschhorn gelaufen sind, waren wir wohl auf dem Neckarweg. Ist die Verwirrung komplett? Keine Sorge, der Neckarsteig ist in beide Richtungen sehr gut ausgewiesen.
Start im Naturparkzentrum
Der Tag hat super begonnen. Vor unserer Wanderung waren wir im Naturparkzentrum Eberbach. Dort wurden wir mit allem nötigen Infomaterial und natürlich dem Stempel für den Wanderpass versorgt. Außerdem gab es eine kleine Führung durch die Ausstellung. Diese bietet auf 280m² vielseitige Informationen rund um Leben und Geschichte des Odenwaldes. Hier könnt ihr Natur und Kultur erleben und anfassen. Ideal für alle Altersklassen.
Wer das Naturparkzentrum besuchen möchte, sollte sich jedoch vorher anmelden oder zu den Öffnungszeiten informieren. Das Naturparkzentrum hat nur an einigen Tagen und nur nachmittags geöffnet. Aber dafür ist der Eintritt frei.
Nasser Start auf dem Neckarsteig

Als es dann endlich losgeht, hinauf in den Odenwald und entlang des Neckarsteigs, regnet es. Das graue Wetter trübt ein wenig die Stimmung in Bezug auf das Fotografieren. Bleibt also mehr Zeit die Natur zu genießen.
Bevor es in die Natur geht, führt uns der Neckarsteig durch Eberbach. Vom Naturparkzentrum starten wir Richtung Neckar und entlang der Neckaranlage mit zahlreichen Figuren zur handwerklichen Geschichte. Vorbei an einem Brunnen und dann haben wir auch schon bald den Odenwald vor uns.
Insgesamt wird uns diese Tour auf knapp 12 km über 450 Höhenmeter hoch und runter führen. Um gleich den Start etwas spannender zu gestalten, sind wir oberhalb des Neckarsteigs zur Kaiser-Wilhelm-Linde gelaufen. Dort gibt es einen Brunnen, der jedoch an diesem Tag kein Wasser lieferte. Die Geocacher unter euch sollten hier ihren Stift bereithalten.
Durch den zusätzlichen Aufstieg haben wir das Vergnügen eines verlängerten Abstiegs über einen schmalen Wanderpfad. Dieser führt fast parallel zum eigentlichen, gut ausgebauten Neckarsteig-Weg. Ideal für alle, die gerne abseits befestigter Wege laufen.
Hinein in den Odenwald
Nach einem etwas unattraktiven kurzen Stück über die Bundesstraße und vorbei an einer Industrieanlage geht es dann endgültig hinein in den Wald. Wir laufen nun auf ausgebauten Forstwegen Richtung Waldklassenzimmer. Nach etwa einem Drittel der Strecke bietet sich die Hütte für eine kleine Rast an. In unmittelbarer Nähe fließt auch ein kleiner Bach, welcher das nötige Wasser für Essen und Trinken liefert. Da es erst am Ziel die nächste nennenswerte Wasserquelle gibt, solltet ihr den Bachlauf nutzen um eure Wasserreserven aufzufüllen. Ihr habt dafür etwa einen Kilometer lang Zeit. Habt ihr das Waldklassenzimmer erreicht, ist etwa die Hälfte davon rum.
Für Fragen rund um das Thema „Trinkwasser unterwegs“ empfehlen wir euch einen Blick in unsere gleichnamige Beitragsserie oder direkt unter Service & Beratung.
Kultur und Geschichte im Wald
Der Neckarsteig schlängelt sich hinter Igelsbach durch den Odenwald. Es geht über ausgebaute Forstwege meist sanft, jedoch stetig bergauf. Nach 9 Kilometern erreicht ihr den Steinernen Tisch. Diese kultur-historische Stätte diente früher sowohl als Gerichtssaal, als auch später als Rastplatz für die Jagd. Heute war es unser Mittags-Tisch. Bruce hat übrigens gekocht. Es gab Jägertopf mit Rindfleisch und Nudeln von Trek’n Eat.
Ein paar hundert Meter weiter kommt dann noch die Hoppehütte. Von dort aus habt ihr einen tollen Blick auf die Neckarschleife bei Hirschhorn. Auch unser Ziel lässt sich von hier schon erblicken. Für unsere Geocacher-Freunde haben sowohl die Hütte, als auch die Steinernen Tische ihren Reiz.
Ab hier geht es rasant abwärts
Kurz hinter der Hoppehütte erreicht der Neckarsteig seinen höchsten Punkt auf dieser Etappe. Von 427 Höhenmetern geht es von da an auf fast direktem Weg hinab bis auf 119 Höhenmeter. Der Weg ist teilweise sehr steil und steinig. Mehr als einen Kilometer geht es über einen Pfad direkt auf den Hof im Schloss Hirschhorn.
Auf diesem Stück sind mir zwei Wanderer entgegen gekommen und mir ist bewusst geworden, wie gut es war, den Weg in diese Richtung zu laufen. Zum einen hätte ich sonst einen ewig langen und knackigen Anstieg zu Beginn der Tour gehabt, zum anderen kann ich die Aussicht und das Schloss so viel mehr genießen, da ich weiß, ich habe den Weg bereits geschafft.
Hirschhorn – verschlafene Altstadt

Zum Abschluss geht es noch durch die Altstadt von Hirschhorn auf der Suche nach einem Stempel für den Wanderpass. Die Restaurants hatten zu dieser Tageszeit leider alle geschlossen und der freundliche Bäcker leider kein Stempelkissen (wurde erst nachbestellt). Dafür gab es den Tipp im Langbein Museum vorbei zu schauen. Dort befindet sich auch die Tourist-Information. Für alle, die noch Zeit nach der Tour haben, lohnt sich hier auch noch ein Blick in das Museum.
Für diesen Streckenabschnitt solltet ihr die Wanderkarte Blatt 13 – Neckartal-Odenwald im Maßstab 1:20 000 dabei haben. Alle Markierungen in der Karte (Wegenetz) findet ihr auch so im Wald. Damit ist verlaufen auch abseits vom Neckarsteig fast unmöglich. Weitere Informationen rund um Streckenverlauf und touristische Highlights lest ihr im Rother Wanderführer – „Neckarweg“ oder in „Auf dem Neckarsteig: Von der Kurpfalz zur Kaiserpfalz“ nach. Damit seid ihr auf dem Neckarsteig unabhängig vom Empfang gut informiert unterwegs.





