Wer mit Kindern unterwegs ist, hat oft mehr Gepäck als einem lieb ist. Besonders bei Kleinkindern kommt oft erschwerend hinzu, dass diese zusätzliche Transportmittel benötigen. Für die ersten Waldspaziergänge nutzten wir noch unseren Kinderwagen. Es war schließlich sehr praktisch, die Wickeltasche und alle möglichen Kleinigkeiten in und am Kinderwagen zu verstauen. Doch gerade in der Natur liegen die spannendsten Ziele nicht immer direkt am Wegesrand und so sind wir schnell an die Grenzen des erreichbaren gekommen. Es ist nicht gerade eine Freude, einen Kinderwagen einen steinigen Pfad hinauf zu buckeln.
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Nach langer Recherche und viel hin und her haben wir uns schließlich dazu entschlossen, einen Kindertragerucksack, also eine Kraxe, anzuschaffen. Seit dem nutzen wir unsere Kraxe bei jeder Gelegenheit, wie ihr in unseren Erlebnisberichten nachlesen könnt.
Nachdem wir mit unserer Tochter die Kraxe ausgiebig getestet haben, wollen wir euch an unseren Erfahrungen teilhaben lassen. Unser Testobjekt ist der Kid Comfort Air von Deuter.
Kid Comfort Air
Der Kid Comfort Air ist bei Deuter das Einstiegsmodel mit der einfachsten Ausstattung und dem geringsten Rucksackvolumen von 14 Liter. Er ist der kleinste (Kinderabteil ist bei allen drei gleich) und auch der leichteste (2820 g) der drei angebotenen Varianten. Der Rucksack verfügt über einen höhenverstellbaren Sitzbereich für das Kind inkl. anpassbarer Fußbügel.
Der Träger kann den Rucksack ebenfalls auf seine individuellen Bedürfnisse anpassen. Ein Teil der Gewichtsersparnis wird über das Rückenbelüftungssystem erreicht. Im Vergleich zum nächst größeren Model ist am Rücken des Trägers ein Netz gespannt, welches für eine optimale Belüftung sorgen soll. Am Bauchgurt befindet sich eine kleine Tasche für Schlüssel oder Handy. Unterhalb des Kindersitzes ist ein einfaches Gepäckfach (14 Liter), wie bei einem normalen Rucksack auch. Darüber befindet sich eine weitere Tasche. Gut geeignet für Wickelzeug oder Jacken, welche schnell griffbereit sind. Den Abschluss bieten zwei Netztaschen rechts und links.
Die wichtigsten Daten im Überblick
Der Rucksack verfügt im „Kinderabteil“ über einen 5-Punkt Sicherheitsgurt mit Größen- und einen Sitz mit Höhenanpassung und ist geeignet für Kinder bis 18 kg. Durch einen seitlichen Einstieg wird zudem der Zugang erleichtert. Weitere Komforteinstellungen bieten die höhenverstellbaren Fußstützen und ein abnehmbares weiches Kinnpolster.
Zwei Tragegriffe erleichtern das Anheben vom Rucksack, wenn ein Kind drin sitzt. Weiter sorgt der anklappbare Standfuß für eine stabile Standfläche. Der Rucksack lässt sich für den Transport zusammenklappen und somit relativ gut zu verstauen. Für den optimalen Tragekomfort sorgen eine Pull-Forward Verstellung am Hüftgurt, das Aircomfort System zur Rückenbelüftung, das Vari Fit System zur Anpassung an die Rückenlänge und ein Brustgurt.
Unser Eindruck
Kurzgefasst: Wir nutzen die Trage gerne und viel. Nach ein wenig Übung funktioniert der Einstieg des Kindes super. Die Gurte lassen sich schnell festziehen und das Kind sitzt anschließend wackelfrei im Sitz. Wir haben uns noch als Ergänzung für einen zusätzlichen Sonnenschutz (im Model Air Comfort 3 integriert) entschieden. In diesem ist auch gleichzeitig ein Regenüberzug integriert. Auf diese zusätzliche Option sollte auch auf keinen Fall verzichtet werden. Die kleinsten haben sonst keine Möglichkeit der Sonne zu entfliehen. Der Kid Comfort Air ist im Vergleich zum Kid Comfort II der „luftigere“. Er verfügt über eine bessere Belüftung am Rücken und an den Seiten.
Kraft und Übung beim Aufsetzen
Etwas Kraft und Übung benötigt man auch beim Aufsetzen des Tragerucksacks. Je nach Gewicht des Kindes schwingt man den Rucksack nicht so leicht hoch. Hierfür lässt sich die Trage mit Hilfe der Griffe auf einen Tisch oder ähnliches Stellen, um den Rucksack besser aufsetzen zu können. Wie nicht anders von Deuter gewohnt, lassen sich alle wesentlichen Anpassungen schnell und einfach vornehmen und dadurch ist auch der Tragekomfort sehr gut anpassen. Wichtig nach dem Aufsetzen: Bügel einklappen! Weil der Standfuß außerhalb vom Blickfeld des Trägers ist, wird dieser schnell vergessen einzuklappen. Steht man dann in der Nähe geparkter Fahrzeuge, kann das schnell die Stimmung vermiesen.
Übrigens, unseren Tragerucksack könnt ihr bei uns in Heidelberg auch ausleihen. Alle Infos findet ihr hier –> Kraxe mieten.
Viel Platz für Kleinigkeiten
Trotz dessen der Kid Comfort Air das kleinste Gepäckabteil in der Serie hat, reichen die 14 Liter mit 4 kg Zuladung locker für das nötige Gepäck aus. Wickelzeug, Wechselsachen, Essen und Trinken, alles findet Platz. Wie bei jedem anderen Rucksack auch, bedeutet mehr Zuladung auch mehr Gewicht und das möchte erstmal getragen werden. Unsere Kraxe ist bis maximal 22kg (18kg Kind, 4kg Gepäck) zugelassen. Um dieses Gewicht über mehrere Kilometer zu tragen gehört etwas Training dazu. Bei regelmäßiger Nutzung ist das aber kein ein Problem. Als Unterstützung bei dem zusätzlichen Gewicht auf dem Rücken bieten sich Trekking-Stöcke an. Dadurch lässt sich der nun erhöhte Schwerpunkt im Gelände besser ausgleichen. Unsere Erfahrungen mit Trekking-Stöcken könnt ihr in einem kleinen Testbericht dazu nachlesen.
Was können die anderen besser?
Was gibt es zu bemängeln? Eigentlich nicht viel. Das Kind sitzt fest und bequem. Der Tragekomfort ist gut und hinein passt auch mehr als ursprünglich erwartet. Ein kleiner Nachteil ist, dass es kein Fach für eine Trinkblase gibt (erst im Model Kid Comfort 3 erhältlich) und somit immer der Rucksack zum Trinken abgesetzt werden muss. Eine Alternative bieten hier Trinkflaschen mit Karabienerhaken, welche am Tragegurt befestigt werden können. Woran man sich auch gewöhnen muss ist die Geräuschkulisse des Kindes. Immerhin sitzt der Nachwuchs direkt am Ohr. Mit der Zeit werden die Kinder aber immer aktiver und werden seltener in der Trage sitzen. Das wird den geplagten Langzeitträger begeistern.
Unser Fazit
Diese Kindertrage ist der ideale Begleiter für spannende Ausflüge in die Natur. Es muss in dem Fall nicht das Topmodell sein, aber auf den Sonnenschutz sollte man nicht verzichten. Immerhin wären ohne Rucksack weder die Teufelsschlucht in der Südeifel noch die Wasserfälle im Schwarzwald zu erklimmen gewesen.






Hallo,
danke für den tollen Beitrag. Den haben wir ebenso für unsere Recherchen benutzt. Ich wollte dennoch kurz fragen warum Ihr euch für eine Deuter Trage damals entschieden habt? Es gibt ja unzählige andere Marken. War das, weil die Tragen im Einzelhandel verfügbar sind oder wie kam es, dass man sich für Deuter entschieden hat.
Für eine kurze Antwort wäre ich sehr dankbar 🙂
LG
Anton
Hallo Anton, neben Funktion und Geschmack hatte auch die Tatsachen, dass wir noch andere Rucksäcke von Deuter haben, uns von der Qualität überzeugt.
Verfügbarkeit hatte keine Rolle gespielt, da auch wir vorab im Internet die Modelle verglichen haben. Somit hätten wir auch jedes andere Modell kaufen können.
Gruß Chris
Hallo,
danke für den ausführlichen Bericht. Wir nutzen zur Zeit noch den Deute Kid Comfort 3 und sind auch total zufrieden damit. Das mit der Geräuschkulisse kenn ich auch 😉
LG aus Stuttgart
Der Kid Comfort 3 ist etwas besser ausgestattet und hat mehr Platz im „Gepäckabteil“.
Wir haben beim Comfort Air vorallem auf die Gewichtsersparniss gehofft und er scheint gerade im Sommer rundum besser belüftet.
Tja und die Geräuschkulisse gibt es Herstellerunabhängig 😀