Und da ist dieser eine Moment, auf den jeder Waldspaziergänger hofft: „Da bewegt sich doch etwas! Da ist ein Tier! Aber welches?“ Ja auch wir gehören zu den Waldbesuchern, die neben Ruhe und schöner Aussichten auch auf den einen oder anderen Waldbewohner hoffen, aber der Reihe nach.
Wandern im Badeparadies

Einer unserer aktiven Tage auf der Insel Usedom hat uns zu einer kleinen Wanderung durch ein Waldstück nördlich von Bansin geführt. Unser Ziel war der Mümmelkensee und sein umliegendes Moorgebiet. Wer in Bansin schon einmal die Promenade entlang gelaufen ist, weiß, dass am nördlichen Ende eine steile Treppe in den Wald führt. Dort starten wir unsere knapp 10 km lange Runde.
Weitblick entlang der Steilküste
Die ersten paar Meter laufen wir auf weichem Waldboden bergauf und entlang der Steilküsten. Es dauert nicht lang und uns erwartet das erste richtig tolle Panorama auf die Ostsee. Im weiteren Verlauf kommen immer wieder diese kleinen Öffnungen zwischen den Bäumen, von denen man einen tollen Blick auf den Strand und das Meer hat. Dass die Steilküsten der Ostsee auch in Bewegung sind, zeigen uns eindrucksvoll größere Abrisse entlang des Weges.
Wo hört Orientierung auf und fängt Abenteuer an?

Den höchsten Punkt unserer Runde erreichen wir etwa auf Höhe eines Hotel-Restaurants hinter dem wir in den Wald abbiegen. Für alle die auch mit dem Gedanken spielen dieses Waldstück auf eigene Faust zu erkunden: Nehmt eine Karte mit! Wir haben zwar unsere Route per GPS aufgezeichnet, für die Karte im Hintergrund auf dem Handy benötigt man aber Internet. In diesem Wald ist Handyempfang jedoch nicht die Regel. Dadurch sind wir zum Teil im Blindflug durch den Wald gelaufen und haben versucht am aktuellen Streckenverlauf die weitere Richtung abzuschätzen. Am Ende muss man sagen, ist uns dies erstaunlich gut gelungen.
Hier ist Leben im Wald

Immerhin haben wir unser Ziel ohne größere Umwege erreicht. Am See, bzw. Moor, angekommen sind uns einige aufgewühlte Kuhlen auf dem Weg aufgefallen. Uns war sofort klar, dass hier wohl Wildschweine am Werk waren. Zum See selber führt ein langer Holzsteg. Wir hatten das Glück ganz allein zu sein und konnten die Ruhe und ein Picknick genießen. Nach nicht allzu langer Zeit kam dann dieser ominöse Moment. Am Ufer gegenüber ist ein größeres Tier baden gegangen. Schnell die Kamera gezückt, voller Zoom und drauf losfotografiert. Aus der Ferne war nicht so recht zu erkennen, welches Tier es nun war. Die Vermutungen gingen von Wildschwein, über Biber bis Otter oder ähnliches. Am Ende war es tatsächlich ein Wildschwein, welches dort am helllichten Tag ein Bad genommen hat.
Zurück zur Zivilisation
Unseren Rückweg haben wir uns schließlich entlang der Fahrwege von Forstmaschinen gebahnt. Im Wald selbst haben wir noch den ein oder anderen besonderen Eindruck mitgenommen, bis wir an der Kirche Bansin unsere Runde beendet haben.
Alles in allem hat uns diese Wanderung mit vielen Eindrücken, tollen Aussichten und die Begegnung einiger Waldbewohner viel Freude bereitet. Neben dem Wildschwein waren da z.B. noch Blindschleichen, Eidechsen und diverse Vogelarten. Was es sonst noch so auf der Insel Usedom zu entdecken gibt haben wir für euch in unserer Serie „Usedom für Entdecker“ zusammengefasst.





